07.02.2023 - Kreissportbund Emsland

„Ur-Vater des emländischen Leistungssports“

Sporthilfe Emsland: Emotionaler Schimmöller-Abschied nach 34 Jahren

Um den Sport in der Region ist es gut bestellt. Daran hat der „Vater und Erfinder“ der Sporthilfe Emsland, Richard Schimmöller, erheblichen Anteil.
Nach 34 Jahren zieht sich der 71-Jährige als Vorsitzender der Sporthilfe Emsland zurück – und wurde von seinem Nachfolger Hermann-Josef Mammes als Ehrenvorsitzender verkündet. Mit emotionalen Worten verabschiedete sich Schimmöller im Haus des Sports in Sögel von seinen Kollegen und ehemaligen Weggefährten, die dessen Lebenswerk bei der Schaffung der in Deutschland einmaligen Förderung würdigten. Dem gebürtigen Osterbrocker stockte die Stimme. Dabei hatte er seiner Frau Vera versichert, dass er ganz cool bleiben werde.

„Damals hatten wir einen Fachkräftemangel im Sport“

Schimmöller erinnerte an die Anfänge seiner Überlegungen. „Damals hatten wir einen Fachkräftemangel im emsländischen Sport.“ Heißt: Die besten Sportler der Region verabschiedeten sich aus der Region, schlossen sich Vereinen an, die bessere Perspektiven und Förderung boten. Leichtgewichtsruderer Alwin Otten war einer der Gründe, warum Schimmöller die Sporthilfe ins Leben rief.

Alwin Otten ein Grund für die Sportstiftung
Otten erhielt als erfolgreicher Sportler das Angebot für den Verein von Weltklasse-Ruderer Peter-Michael Kolbe aus Hamburg zu starten. Damit wäre wohl auch eine Förderung für den Start bei der Weltmeisterschaft in Tasmanien möglich gewesen. Rund 7000 DM sollte es kosten. „Richard Schimmöller hat gesagt, das müssen wir regeln“, erinnert sich Otten. Es wurde geregelt. Welchen Zuschuss er von der Sporthilfe bekam, weiß er nicht mehr.

Leichtgewichtsruderer blieb im Emsland
Der Leichtgewichtsruderer, der 1985 im Vierer und 1988 im Einer den WM-Titel gewann, startete weiter für den WSV Meppen. Von der Unterstützung der 1989 gegründeten Sporthilfe hätten eher die Aktiven nach ihm profitiert, sagt der 59-jährige Unternehmer, der sich selbst in der Sporthilfe engagiert, und, so Schimmöller, „als Förderer die Summe, mit der er gefördert wurde, um ein mehrfaches wieder eingezahlt hat.“

Sportler bei Olympischen Spielen und Paralympics

Dank der Sporthilfe starteten emsländische Sportler wie etwa Schwimmer Marco di Carli, Läufer Carsten Schlangen, Boxer Andreas Schnieders oder die Reiter René Tebbel, Maurice Tebbel und Julia Krajewski bei den Olympischen Spielen, von denen Krajewski mit Gold zurückkehrte, oder auch Hermann Nortmann und Josef Giesen bei den Paralympics. Mammes sprach von einem Medaillenregen auf nationaler und internationaler Ebene, die Schimmöller der Region geschenkt habe.

Breite und Spitze profitiert
Schimmöller, lange Jahre Sportredakteur bei der Neuen Osnabrücker Zeitung, hat mit der Sporthilfe und der Sportstiftung Millionen für den emsländischen Sport gesammelt. Davon profitierte die Breite und die Spitze. Er erinnerte an die kleineren Anfänge des Sport-Wirtschafts-Banketts im Rittersaal in Haselünne, die emsländische Sportlerwahl mit der Vergabe des Sport-Oskars oder die „Emsland-Sport-Tombola“.

Ehrung vom Kreissportbund

Für den Vorsitzenden des Kreissportbundes Emsland, Michael Koop, ist Schimmöller schlicht „der Ur-Vater des emsländischen Leistungssports.“ Deswegen wurde der 71-Jährige mit der neu geschaffenen Goldenen Ehrennadel mit Brillant ausgezeichnet. Landrat Marc-André Burgdorf nannte Schimmöller „den Vater und Erfinder der Sporthilfe und der Sportstiftung“, der das Emsland geprägt habe. Dabei verfüge der Teamplayer über ein ausgezeichnetes Netzwerk in Sport, Wirtschaft und Politik.

Video vom Abschied

Bericht NOZ

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