02.06.2022 - Kreissportbund Emsland

Zwei Mannschaften punktgleich

Josef Hukelmann aus Werlte: Beim neunten WM-Titel flossen Tränen

Josef Hukelmann aus Werlte hat als Teammanager der deutschen Speedway-Mannschaft den neunten WM-Titel geholt. So spannend und emotional wie in Herxheim war es noch nie.

Für Hukelmann war es vor 12.500 Zuschauern ein Wechselbad der Gefühle bei den Langbahn-Team-Weltmeisterschaften. Deutschland und Tschechien lieferten sich einen packenden Zweikampf. „Die Entscheidung ist erst 100 Meter vor der Ziellinie gefallen“, hat der Emsländer jede Szene des Rennens in Erinnerung. Nur den Ausgang schätzte er falsch ein, glaubte seine Mannschaft mit Erik Riss (Bad Wurzach), Lukas Fienhage (Lohne) und Max Dilger (Lahr) wäre Zweiter geworden. Die von Hukelmann wagemutig ausgegebene „Mission Gold“ schien nicht gelungen zu sein.

„Jupp, du hast es geschafft“

„Es war so dramatisch, diese Emotionen“, ist Hukelmann auch mit mehr Abstand zur WM noch aufgekratzt. An der Strecke sank er auf die Knie. Erst als Joachim Ohmer vom Veranstalter zu ihm eilte, ihn begeistert umarmte und lachte: „Jupp, du hast es geschafft“, da begriff er, dass Deutschland erstmals seit 2017 wieder Weltmeister war. Die Freudentränen liefen ihm über die Wangen.

Bei allen 14 Titelkämpfen dabei
„Wir haben Frankreich als Weltmeister abgelöst“, erklärt der Vorsitzende des MSC Hümmling Werlte, der bei allen 14 Titelkämpfen dabei war, mit etwas Abstand zum Rennen. In Rheinland-Pfalz zeichnete er für das 13. Edelmetall verantwortlich. Seine Gesamtbilanz: Neunmal Gold, je zweimal Silber und Bronze. „Das haben die Fahrer geholt“, betont er. Nicht dabei war Routinier Jörg Tebbe vom MSC Dohren. Der 43-Jährige war als Ersatzfahrer nominiert worden.

„Viel Respekt erfahren“

In Herxheim war die Anspannung riesengroß. Perfektionist Hukelmann kalkulierte die Einsätze der Fahrer – nach dem neuen Modus nur noch drei – gegen ständig wechselnde Kontrahenten. „Es gibt so viel zu beachten. Bei einem Fehler steht man da wie ein begossener Pudel, als Depp der Nation.“ Nach dem Rennen erntete Hukelmann Lob und Anerkennung. „Ich habe so viel Respekt erfahren.“ Er hatte die Mannschaft eingeschworen auf das große Ziel, hatte im Vorfeld eine Tagestour zum Training in Herxheim gemacht, um den Teamgeist zu stärken. „Jeder hat jedem Tipps gegeben.“

Unerträgliche Spannung im Finale

Und dann die unerträgliche Spannung im Rennen. Nach den Vorläufen lagen Deutschland und Tschechien mit 42 Punkten vorn. Im Tagesfinale setzte sich Riss sofort an die Spitze vor die Tschechen Martin Malek und Josef Franc, die auf Titelkurs steuerten, weil Fienhage Fünfter war. Doch in der letzten Runde zog der Franzose Mathieu Tresarrieu im Fotofinish an Malek vorbei und verhalf den Deutschen zum Titel. Die waren punktgleich mit Tschechien, aber die bessere Platzierung von Riss entschied die Titelfrage. Hukelmann dankte Tresarrieu. „Er hat alles gegeben, es geht um die Plätze.“

Riesenpokal mitgenommen
Beim Abspielen der Nationalhymne bei der Siegerehrung gingen Hukelmann viele Szenen durch den Kopf. „Es war Freude pur“, sagt er. Natürlich gab es eine Sektdusche. Doch darum hatte sich der Emsländer nicht gekümmert. „Das habe ich auf mich zukommen lassen. Ich habe nur an die Veranstaltung gedacht.“ Auf dem Rückweg hat er „einen Riesenpokal“ mit ins Emsland genommen.

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