19.04.2023 - Kreissportbund Emsland

Gold mit Brilliant für Hermann Plock

Leidenschaft von Kindesbeinen an- Warum Hermann Plock seit über 50 Jahren für den TuS Aschendorf lebt

Wenn es blau-gelbes Blut gäbe, würde es durch die Adern von Hermann Plock fließen. Das Herz des 73-Jährigen schlägt für die Farben des TuS Aschendorf.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist Plock im Hauptvorstand des Sportvereins aktiv. Die Leidenschaft für den TuS wurde ihm aber gewissermaßen in die Wiege gelegt.

Sein Vater Heinrich nahm ihn zum Mähen auf den Sportplatz mit
Das liegt nicht nur daran, dass Plock in der Nähe des Sportgeländes an der Emdener Straße aufwächst. Sein Vater Heinrich mäht in den 1950er-Jahren den Fußballplatz – „noch mit Pferd und einem sulkyähnlichen Wagen“, wie in der Vereinschronik von Hans Vinke (2004) nachzulesen ist. Dabei nimmt Heinrich Plock zumeist seinen einzigen Sohn mit.

„Immer, wenn ich von zuhause aus hörte, dass auf dem Sportplatz etwas los war, bin ich aufs Rad und hingefahren“, erzählt Plock im Gespräch mit unserer Redaktion in der TuS-Geschäftsstelle im Otto-Dölle-Stadion. Anlass ist eine besondere Auszeichnung für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement während der Generalversammlung des Traditionsvereins.

Hermann Plock ist jeden Tag im Otto-Dölle-Stadion
Für Plock gibt es beim TuS immer etwas zu tun. Wie er berichtet, vergeht kein Tag, an dem er nicht auf dem Sportgelände anzutreffen ist – erst recht nicht, seitdem er Pensionär ist. 47 Jahre stand der Aschendorfer im Kreis-Dienst (zunächst für den Landkreis Aschendorf-Hümmling, nach Bildung des Großkreises für den Landkreis Emsland).

Die Gestaltung des Sportplatzes liege ihm unverändert am Herzen, sagt Plock. Dazu gehört seit inzwischen 30 Jahren die Pflege der Bandenwerbung. „Da will ich keine Lücken haben.“ Das bedeutet unter anderem, dass Plock regelmäßig im Austausch mit Werbepartnern beziehungsweise in der Akquise ist.

Erst vor einigen Tagen hat der 73-Jährige gemeinsam mit „Platzwart-Legende“ Hermann Korte zwei neue Banden angeschraubt. Der TuS habe zurzeit 85 Werbepartner, „so viele waren es noch nie“, sagt Plock nicht ohne Stolz.

Er muss es wissen. Schließlich hat er 1996 die Marketing GbR des Vereins gegründet. Im Herrenfußball sind zu diesem Zeitpunkt die sportlichen Hochzeiten der jüngeren TuS-Geschichte schon wieder vorbei. Zu Beginn der 90er-Jahre gelingt den Kickern ein Doppel-Aufstieg bis in die Bezirksoberliga. An den sportlichen Erfolgen haben in der Wendezeit mehrere Fußballer aus der ehemaligen DDR maßgeblichen Anteil.

Erinnerungen voller Anekdoten
Wer darüber und über andere Episoden der Vereinshistorie mit Hermann Plock ins Gespräch kommt, wird unversehens mit auf eine Zeitreise genommen. Sein Erinnerungsschatz steckt voller Anekdoten. Aus dem Erzählen wird rasch ein Schwelgen und Schwärmen.

Das reicht zurück bis in die Anfänge des Aschendorfers beim TuS, in dem er seit 1967 in verschiedenen Ämtern und Funktionen im Hauptvorstand war und ist, vornehmlich in den Sparten Tischtennis und Fußball. Vereinschronist Vinke verlieh ihm deshalb schon im Jahre 2004 den inoffiziellen Titel „Mister TuS“.

Als Aktiver schreibt Plock, der als Jugendlicher auch Fußball spielte, vor allem im Tischtennis an der Vereinsgeschichte mit. Er ist Teil der sportlich erfolgreichsten Phase in den 70er-Jahren, die bis in die 1. Verbandsliga führt. Als Abteilungsleiter (23 Jahre) gewinnt er unter anderem Weltklasse-Spieler wie Eberhard Schöler für Gastauftritte in Aschendorf. „Schöler war für mich ein Tischtennis-Gott. Das war eine tolle Zeit“, sagt Plock.

Besonders freut er sich darüber, dass die Sparte in der jüngeren Vergangenheit neu belebt werden konnte. Auch dabei wirkt er aktiv mit – augenscheinlich im Hintergrund, aber doch immer mittendrin.

Preisdoppelkopfturnier wiederbelebt, Stammtisch für Senioren gegründet

Apropos Wiederbeleben: 1998 sorgt Plock dafür dass das auch über Aschendorf hinaus beliebte Preis-Doppelkopfturnier im Vereinslokal Kolpinghaus wiederaufgenommen wird. In diesem Jahr findet es am Montag, 27. Februar 2023, statt. Los geht es um 19 Uhr.

Wie vielseitig Plocks Dienste und Verdienste darüber hinaus sind, verdeutlicht ein Blick auf die lange Liste seiner Tätigkeiten. Darauf finden sich Funktionen als Geschäftsführer, Kassenwart, Fußballobmann, Sportwart und Stadionsprecher. Allein Letzteres übt er 15 Jahre aus.

2012 gründet Plock den wöchentlichen Stammtisch der TuS-Senioren. Der Aschendorfer zählt außerdem zu den ersten fünf Ehrenmitgliedern der Vereinsgeschichte. Anlässlich der 100-Jahr-Feier des TuS 2013 wird ihm diese Würde gemeinsam mit Annemarie Kremer, Karl-Heinz-Assmann, Hans-Josef Springub und Hermann Eden zuteil.
Zudem durfte sich Plock über eine ganz besondere Ehrung vom Kreissportbund Emsland freuen. Hermann Wilkens (KSB-Ehrungsrat) überreichte ihm für sein jahrelanges ehrenamtliches Engagement die Auszeichnung "KSB Gold mit Brilliant".

Für seinen Verein pflegt Plock unverändert viele Kontakte, putzt Klinken und hält die Ohren offen – manchmal eckig und vielleicht auch unbequem, aber eben immer zum Wohl der Blau-Gelben. Ein Ende scheint nicht in Sicht, auch nicht bei der Geschwindigkeit. Wie sagte es einmal Otto Wessels, einer von Plocks langjährigen Weggefährten beim TuS und Arbeitskollege in einer Laudatio: „Auch wenn Du Beamter bist - mit Deinem Tempo kann keiner Schritt halten.“



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