Meppener Felix Berling mit DM-Bronze überglücklich
Zwei Meppener setzten das Emsland bei den 136. Deutschen Schwimmmeisterschaften ins rechte Licht. Beide zogen souverän ins A-Finale über 50 m Brust ein und überraschten einmal mehr das weite Rund der gut gefüllten Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) an der Landsberger Allee.
Zwei, die zusammen gehören, sorgten nach „aufwärmenden“ La Ola Wellen und richtig Stimmung im Bad für Aufsehen und Furore: die Grand Dame des EL-Schwimmsports und darüber hinaus, Nicole Heidemann, und ihr Ex-Schützling beim TV Meppen, Felix Berling. Die 43-jährige Finanzspezialistin und der zwanzig Jahre jüngere Nürnberger Student setzten ein Statement im aufgewerteten Brustsprint, der in drei Jahren in Los Angeles olympisch sein wird.
Der Buten-Emsländer, der für den 1. FC Nürnberg startet, haute schon im Vorlauf so richtig einen raus. Er verbesserte seinen persönlichen Rekord um 52 Hundertstel und schlug in starken 27,84 Sekunden als Dritter an. „Ich bin überglücklich und so happy, dass ich diese Leistung jetzt im Finale mit immer noch sehr guten 27,95 Sekunden bestätigen konnte!“, strahlte Berling über seine Bronzemedaille. „Wow – eine offene DM-Medaille! Davon habe ich nur geträumt!“.
Auch sein Vorbild und seine Mentorin Nicole Heidemann war mit sich und ihrem x-ten A-Finale zufrieden, in das sie total happy als Vierte zeitgleich mit der Heidenheimer Hanna Schneider aus dem Heidelberger Bundesstützpunkt (32,28 Sek.) einzog. Am Abend dann nur eine Hundertstel langsamer reichte es knapp hinter der 26 Jahre Jüngeren zum 5. Rang. „Nochmal die Zeit, die nur 7 Hundertstel über meiner 12 Jahre alten Bestzeit von der Masters-EM in Eindhoven liegt! Damit hätte ich nicht gerechnet!“, war die Freude groß über das als „Schwimm-Seniorin geleistete Glanzstück“ (O-Ton eines DSV-Offiziellen). Immerhin startete die bei der DM einmalige Athletin schon im Vorlauf direkt neben Rekordhalterin und Olympiateilnehmerin Anna Elendt, die für die SG Frankfurt startet aber bei den Texas Longhorns in Austin unter Michael Phelps Star-Coach Bob Bowmann trainiert.
Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung zum Schluss der viertägigen Meisterschaften schaute Fabio zuerst einmal mit einem lachenden und dann aber auch mit einer kleinen Träne im Auge aufs Resultat seiner Spezialstrecke, den 200 m Brust. Nach guter Vorlaufzeit und persönlicher Bestzeit von 2:17,99 Minuten rutschte er als insgesamt DM-Elfter nur um genau eine halbe Sekunde aus dem A-Finale. Im offenen B-Finale steigerte sich der 18-jährige Emsbürener, der seit zwei Jahren für den VfL Osnabrück startet, auf starke 2:16,94 Minuten, unterbot die NK1-Norm für den National-Nachwuchskader und zudem auch die geforderte Zeit für die Junioren-Nationalmannschaft. Als Dritter ist er wohl nicht bei der Junioren-EM (JEM) im Slowakischen Šamorín dabei. Auch über 100 m Brust (1:02,96 Min.) unterbot der Polizei-Praktikant in Lingen die JEM-Norm. Es dürfen aber nur jeweils zwei Schwimmer pro Disziplin an den Start gehen.
Auch für die gleichaltrige Dalumerin Sofie Gügelmeyer, die in Berlin über 100 m und vor allem die 200 m Schmetterling absolvierte, gab es zumindest einen „Blickwinkel“ aber keine JEM-Perspektive. Sie qualifizierte sich über die lange Schmetterlingsstrecke für das JEM-Finale, das als Qualifikation-Endlauf den Ergebnissen der Aktiven der Jahrgänge 2007 bis 2009 aus dem A- und B-Finale aber nachgeschaltet ist. „Es war eine besondere Ehre in so einem Finale für ein internationales Event zu stehen!“, war Gügelmeyer rundum zufrieden. Schließlich hatte sie sich schon im Vorlauf mit 2:29,89 als offene Vierundzwanzigste dafür qualifiziert. Das zum Schluss die große Anzeigetafel „nur“ 2:30,82 Minuten und den 14. JEM-Platz anzeigte, tat ihrer positiven Stimmung keinen Abbruch, denn schließlich verzeichnete sie in Berlin eine Steigung ihrer Bestzeit von über 3,5 Sekunden. Über 100 m Schmetterling ging sie die erste Bahn zu forsch an und musste mit Zeit von 1:08,70 Minuten und JEM-Platz 18 vorlieb nehmen.
Ihrer Vereinskollegin Sarah Dall gelang bei ihrem Doppelstart die 50 m Schmetterling zum Schluss am besten. Mit 29,21 Sekunden und Rang 28 in Deutschland war die 26-jährige mit sich im Reinen. Beim Rückensprint dagegen mit Platz 42 lief nicht alles rund. Lehrgeld zahlen und Erfahrungen sammeln mussten Hendrik Schmitz (SV Sigiltra Sögel/Platz 41) und Laura Vehns von Concordia Emsbüren über 50 m Schmetterling mit einem guten 33. Rang