10.08.2021 - Kreissportbund Emsland

Kunstrasenplatz fertig: Fünf Papenburger Vereine haben Fakten geschaffen

SPIELFELD IN BETRIEB GENOMMEN

Papenburg. Fünf Papenburger Sportvereine haben in Sachen Kunstrasenplatz gemeinsame Sache gemacht. Das Projekt ist abgeschlossen. Noch vor drei Jahren hielt Bürgermeister Jan Peter Bechtluft eine solche Kooperation für undenkbar.
Der Kunstrasenplatz der Papenburger Fußballvereine war zwar schon im November letzten Jahres fertiggestellt worden, konnte pandemiebedingt aber erst im Juni für den Trainingsbetrieb öffnen. Nun ist die Anlage an der Kleiststraße auch offiziell freigegeben worden.

Fünf Vereine unter einen Hut bekommen
Insbesondere von Seiten der Politik gab es Lob und Anerkennung dafür, dass sich die fünf Vereine DJK Eintracht, Blau-Weiß, TuS Aschendorf, SV Herbrum und SV Aschendorfermoor für dieses Projekt zusammengefunden haben. „Ich hätte noch vor drei Jahren nicht im Traum daran gedacht, dass sich diese Klubs im Sinne einer vereinsübergreifenden Maßnahme tatsächlich unter einen Hut bekommen lassen würden“, gestand Bechtluft. Er stellte besonders das Engagement des Sprechers und Koordinators des Projektes, Benno Gerbrand, heraus.

Der von der Kommune bereitgestellte Löwenanteil in Höhe von fast 600.000 Euro an der Gesamtfinanzierung sei gut angelegtes Geld, versicherte Bechtluft. Durch die nun weitgehend witterungsunabhängigen Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten könne der Spielbetrieb auch bei Platzsperren aufrechterhalten werden. Für den Vertreter des Landkreises Emsland, Heiner Hanneken, kommt die neue Anlage gar einem Leuchtturmprojekt gleich, das sowohl der Jugend als auch dem Seniorenfußball einen großen Nutzen bringe.

Seit sieben Wochen wird der Kunstrasenplatz nach einem Nutzungsplan in den Nachmittagsstunden von der Jugend und ab 18.30 Uhr von den Herren- und Damenmannschaften der Vereine genutzt, wobei sich jeweils zwei Mannschaften den Platz beim Training teilen.
Punktspiele finden bei Platzsperren und nach Bedarf an den Wochenenden statt. Neben den genauen Zeitplänen ist die Nutzung zwischen den Vereinen und der Stadt in einem Vertrag mit allen Rechten und Pflichten geregelt.

So teilen sich die fünf Vereine den Platz für Punktspiele
Der Belegungsplan für die Saison 2021/22 kann Gerbrand zufolge erst nach Abschluss der Staffeltage in etwa zwei Wochen festgelegt werden. Vereinbart wurde, dass Blau-Weiß und Herbrum ihre Heimspiele möglichst auf die geraden und Eintracht Papenburg, TuS Aschendorf und Aschendorfermoor auf die ungeraden Wochenenden legen wollen. Grundlage bildet die jeweilige Anzahl der am Punktspielbetrieb teilnehmenden Damen- und Herrenmannschaften der Vereine.

Die ersten Gespräche für den Bau des auf neutralem Areal gelegenen Platzes fanden auf Initiative der Eintracht im Mai 2016 statt. Die Rahmenbedingungen und die Platzwahl seien dann nach Einholung des politischen Willens geklärt worden, wie Gerbrand in seinem Rückblick ausführte. Als entscheidendes Kriterium habe seinerzeit noch der nicht stemmbare Eigenanteil von 20 Prozent der mit 1,1 Millionen Euro geschätzten Baumaßnahme im Raum gestanden. Dieser sei 2019 dann gottlob auf zehn Prozent abgesenkt worden und man habe Nägel mit Köpfen machen können.

Die DJK Eintracht übernahm in Abstimmung mit den anderen Vereinen die Bauherrschaft. Nachdem alle Förderungszusagen eingegangen waren, startete die Firma Borchers aus Surwold im Juli 2020 mit den Bauarbeiten.

Drei Monate später erfolgte die Fertigstellung des 104-mal-65 Meter großen Platzes. Dieser verfügt über eine Umzäunung, Sandfüllung statt Kunststoffgranulat zum Schutz der Umwelt vor Mikorpklastikanteilen und LED-Beleuchtung. Vier Umkleidekabinen sind in der Turnhalle des Schulzentrums integriert. Die Fertigstellungskosten liegen mit 982.000 Euro rund 100.000 Euro unter der Planung.

Die Finanzierung teilen sich die Vereine (98.000 Euro), die Stadt Papenburg (594.000 Euro), der Landkreis Emsland (190.000 Euro) und der Landessportbund (100.000 Euro). Für die Platzpflege hat sich der städtische Bauhof ein Striegelgerät angeschafft, das alle 14 Tage zum Einsatz kommt. Nach Angaben der Stadtverwaltung wird ein externes Unternehmen den Platz zudem jährlich inspizieren und Quarzsand nachfüllen.

„Gerade die Pandemie hat uns gezeigt, wie sehr sich die Bürger nach gemeinschaftlicher Betätigung sehnen und so freuen wir uns, dass die Kinder und Jugendlichen nun in großer Zahl in den Übungsbetrieb zurückkehren“, so Gerbrand. Er hoffe, dass nun auch bald wieder sportliche Großveranstaltungen stattfinden können.

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