15.07.2016 - Kreissportbund Emsland

„TalentCAMPus“ in Sögel verbindet Sprache, Kultur und Sport

Kooperationsprojekt für Teilnehmer mit Migrationshintergrund und Sprachschwierigkeiten im Marstall Clemenswerth Sögel. 19 Jugendliche haben in diesem Jahr am fünftägigen Sprach-, Kultur- und Sportcamp in Sögel teilgenommen. Das Kooperationsprojekt TalentCAMPus ermöglicht Teilnehmern mit Migrationshintergrund und Sprachschwierigkeiten, eine Woche im Marstall Clemenswerth zu verbringen.

Beteiligt an dem Projekt sind die Volkshochschule Papenburg, der KreissportBund Emsland, der Landkreis Emsland, das Emslandmuseum Schloss Clemenswerth und das Projekt SP!EL für sozialräumliche Prävention im Emsland.

Jeder Morgen begann mit einer intensiven Sprachförderung nach dem Konzept der Sprachlehrerin Helene Kurka. Die Jugendlichen lernten spielerisch Vokabeln und Grammatik mit Bezug auf das Nachmittagsprogramm. „Durch die kleinen Lerngruppen und die direkt sichtbaren Lernerfolge bleiben die Schüler motiviert“, sagte Kurka vom Kolping Jugendmigrationsdienst. In kleinen Gruppen unterstützten sich die Teilnehmer gegenseitig beim Lernen. „Es wurde immer wieder gefragt, wann die nächste Unterrichtseinheit ansteht“, sagte der Sprachlehrer Gert Kurka über die Motivation der Fünft- bis Siebtklässler.

Nachmittags besuchten Dozenten und Trainer das Camp, um über verschiedene Sportarten und die Vereinsarbeit zu informieren. Unter anderem konnten sich die Teilnehmer im Klettern, Bogenschießen, Basketball und Fußball ausprobieren. Dem Geschäftsführer des Kreissportbundes Günter Klene ist vor allem die Nachhaltigkeit des Camps wichtig: „Viele Vereine melden zurück, dass Teilnehmer nach dem TalentCAMPus großes Interesse am Training zeigen.“ Auch Informationen über verschiedene Weiterbildungs- und Beratungsangebote sollen den Jugendlichen weiterhelfen.

Für die internationale Gruppe standen auch Töpfern, das Bemalen von T-Shirts und Besichtigungen im Schloss Clemenswerth auf dem Programm. Ein besonderes Erlebnis sei das Public Viewing des Deutschlandspiels auf dem Marktplatz in Sögel gewesen. „Das Ziel ist es, die Integration und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern“, sagte Franziska Hähnlein von der Volkshochschule Papenburg. Durch die gemeinsamen Übernachtungen und Mahlzeiten im Marstall Clemenswerth seien Gruppendynamik gestärkt und Sozialkompetenzen gefördert worden.

Dennoch habe es bei den Jugendlichen mit sechs verschiedenen Nationalitäten kulturbedingt Missverständnisse gegeben. Unter den Teilnehmern befanden sich einige Geflüchtete, die viele emotionale Prozesse durchmachen würden. „Wir wissen nicht, was die Kinder hinter sich haben und mit sich herumschleppen“, sagte Ralf Uchtmann vom Projekt SP!EL.

Durch die Rund-um-die-Uhr-Betreuung sollte ein Gefühl der Geborgenheit vermittelt werden. Um Mobilitätsprobleme zu verhindern, holten die Betreuer die Jugendlichen von zu Hause ab und brachten sie wieder zurück. Die Kosten für die Teilnehmer betrugen durch die Förderung der Kooperationspartner nur 30 Euro. „Die Schulen melden uns zurück, dass die Teilnehmer motivierter in den Schulalltag zurückkehren“, sagte Kurka.

Link zum Radiobericht der Ems Vechte Welle hier!

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