12.06.2014 - Kreissportbund Emsland

„Kultur der Aufmerksamkeit“ soll entstehen

Meppen. Mädchen und Jungen sollen vor sexueller Gewalt und Missbrauch geschützt werden. Auch im Bereich des Sports wollen der Kreissportbund Emsland e.V. (KSB) und die Sportjugend Emsland (SJE) gemeinsam mit dem Landkreis Emsland dafür eintreten. Aus diesem Grund haben der KSB als kreisweit größte Freiwilligenorganisation, die SJE und der Landkreis Emsland eine Kooperationsvereinbarung zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und Kindeswohlgefährdung im Meppener Kreishaus unterzeichnet.

„Der KSB setzt sich mit seinen angeschlossenen Vereinen und Verbänden für das Wohlergehen aller Mitglieder, insbesondere für alle anvertrauten Kinder und Jugendlichen ein. Gerade Kinder und Jugendliche sollen ohne Gewalt und Diskriminierung aufwachsen. Dazu sollen sie im Sport Unterstützung und Schutz durch die Verantwortlichen erfahren“, sagt KSB-Präsident Michael Koop. Eine „Kultur der Aufmerksamkeit und des achtsamen Handelns Verantwortlicher“ müsse entstehen, heißt es in der Vereinbarung. Betroffene sollten zum Reden ermutigt, potentielle Täter abgeschreckt werden.

Bis zu 400 Sportvereine umfasst die Kooperation, die auf freiwilliger Basis geschlossen wird. „Für alle Beteiligten ist es selbstverständlich, sich hier eindeutig zu positionieren“, sagt Landrat Reinhard Winter. Bei der Kooperationsvereinbarung handelt es sich um eine zusätzliche Absichtserklärung des Sports, das Thema Kinderschutz in allen Sportvereinen zu verankern. Sie gilt neben der gesetzlichen Vereinbarung auf Grundlage des Bundeskinderschutzgesetzes, die kreisweit insgesamt rund 160 Vereine und Verbände in der Jugendarbeit (ohne Lingen) – darunter auch Sportvereine – unterzeichnen müssen, die Mittel der Jugendhilfe erhalten. Der Landkreis Emsland als Träger der öffentlichen Jugendhilfe stellt durch diese gesetzlichen Vereinbarungen u. a. sicher, dass bei Vereinen und Verbänden keine einschlägig vorbestraften Personen nach § 72a des Sozialgesetzbuches - Achtes Buch - Kinder- und Jugendhilfe tätig sind.

Die nun geschlossene Vereinbarung mit dem KSB und der SJE legt darüber hinaus weitere Standards für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Sport fest. So sollen künftig Aus- und Fortbildungen angeboten werden, die Übungsleiterinnen und Übungsleitern Handlungssicherheit im Umgang mit dem Thema Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport vermitteln sollen.

Außerdem sollen u. a. bei der JULEICA- und Sportassistenten-Ausbildung Präventionsinhalte vermittelt werden. Außerdem sollen Lizenzen nur dann ausgestellt und verlängert werden, wenn die „Verhaltensrichtlinie zur Prävention von sexualisierter Gewalt in der Kinder- und Jugendarbeit des Sports“ vom Antragsteller unterzeichnet wurden, erläutert Stephanie Krone vom SJE.

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