02.06.2015 - Kreissportbund Emsland

Emsland-Inklusion beeindruckt DOSB

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat seine jährliche „Fachtagung Inklusion“ in Lingen abgehalten. „Eine gute Entscheidung“, sagt DOSB-Vizepräsidentin Gudrun Doll-Tepper zur Wahl des Veranstaltungsortes.

„Wir haben schon viel über die Projekte ‚LinaS‘ (Lingen integriert natürlich alle Sportler) und ‚InduS‘ (Inklusion durch Sport im Landkreis Emsland) gehört.“ Nun hätten sich die Teilnehmer der Fachtagung vor Ort ein Bild von diesen Maßnahmen machen können. Ein Treffen mit Vereinsvertretern und Sportlern im Bootshaus der Lingener Rudergesellschaft habe Wirkung gezeigt: „Wir sind von der in Lingen und dem Emsland gelebten Praxis der Inklusion beeindruckt. Alles entwickelt sich aus der Gesellschaft, aus den Vereinen heraus. Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, damit diese Vorzeigeprojekte erhalten bleiben“, betont nicht nur Doll-Tepper.

Problem ist das Geld

Auch Kristine Gramkow, stellvertretende Direktorin Sportentwicklung und Referentin für Breitensport und Inklusion beim Deutschen Behindertensportverband, unterstreicht diese Aussage: „Die Projekte LinaS und InduS geben Impulse in unsere anderen Landesverbände.“ Viele hätten sich dort Anreize und Anregungen für die eigene Arbeit geholt.
Doch Gramkow sieht ebenso wie Doll-Tepper ein Problem – das liebe Geld: „Es ist entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung der Inklusion im Sport, dass entsprechende finanzielle Mittel bereitgestellt werden.“ Staatliche Unterstützung fordert Doll-Tepper. Sie sieht die zuständigen Landes- und Bundesministerien in der Pflicht. Zugleich weist sie auf zahlreiche Fördermöglichkeiten in Sachen Inklusion hin – zählt Stiftungen, Organisation, Unternehmen und private Stellen auf, die Vereine bei ihrer Inklusionsarbeit unterstützen würden.
Und diese Mittel sollten nicht nur für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung stehen. „Wenn vor Ort geschaffene Strukturen wegen fehlender Gelder erst einmal wegbrechen, wird es ganz schwer, die wieder aufzubauen.“ Auch den Projekten InduS und LinaS droht demnächst das finanzielle Aus. Die Finanzierung der Stelle von Projektkoordinator Frank Eichholt durch verschiedene Träger endet 2016. Wie es danach weitergehen soll, kann auch Eichholt noch nicht sagen.
Dabei sei gerade die funktionierende Arbeit vor Ort so wichtig, erklärt Jutta Schlochtermeyer, Inklusionsbeauftragte des Behindertensportverbandes Niedersachsen. „Wir haben bei der Tagung des DOSB in Lingen die Zusammenarbeit der Verbände und Vereine deutlich gemacht, Begegnungssituationen zwischen Sportlern und Funktionären geschaffen.“ Das sei es, was im Gedächtnis der Tagungsteilnehmer hängen bleibe.

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