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Werlter bei Langbahn-WM

„Rücktritt zum richtigen Zeitpunkt“: Nach zehntem Titel ist für Josef Hukelmann Schluss

Teammanager Josef Hukelmann aus Werlte ist mit der deutschen Langbahn-Nationalmannschaft zum zehnten Mal Weltmeister geworden. Danach verkündete der 65-Jährige seinen Rücktritt.
Bekanntlich soll man ja aufhören, wenn es am schönsten ist: Josef Hukelmann, Teammanager der deutschen Langbahn-Nationalmannschaft, ist dieses Vorhaben bravourös gelungen. Der 65-jährige Werlter verkündete unmittelbar nach dem Gewinn des zehnten Weltmeistertitels seinen Rücktritt.
„Das war der perfekte Abschluss“, sagte Hukelmann. „Ich habe alles richtig gemacht. Der Rücktritt kommt zum richtigen Zeitpunkt, und das auf höchstem Niveau.“ Der motorsportbegeisterte Emsländer hat diesen zeitintensiven Posten seit mehr als 15 Jahren inne. Seit 2007 nahm er als Teammanager an allen 16 Weltmeisterschaften teil - 2020 und 2021 fielen coronabedingt aus. Neumal holte er mit der deutschen Nationalmannschaft den Titel (2007 bis 2011, 2014, 2017 und 2022). Am vergangenen Wochenende folgte Nummer zehn im französischen Morizès. An jenem Ort, wo er auch seine erste Goldmedaille vor 17 Jahren gewann.

Starke Vorläufe vom deutschen Team
Im Vorfeld der Weltmeisterschaft hatte Hukelmann mit einem Titel offen geliebäugelt. Man müsse Ehrgeiz haben. Das Ziel sei im Kopf gewesen, so der Werlter. Der 65-Jährige nominierte mit Erik Riss, Lukas Fienhage und Max Dilger exakt das Weltmeisterteam von 2022. Und das Trio ließ Hukelmanns Gedankenspiele Realität werden.
In den Vorläufen präsentierte sich Deutschland stark. Riss, Fienhage und Dilger setzten sich souverän gegen die Nationen aus Großbritannien (11:4), Frankreich (11:4), Tschechien (11:4), Dänemark (12:3), Finnland (12:3) und die Niederlande (11:4) durch. Hukelmanns Team holte 68 von 72 möglichen Punkten - ein Topwert. Im Finallauf wartete mit den Franzosen der Gastgeber vor etwa 6000 Zuschauern. Deutschland setzte sich nach einem spannenden Rennen mit 9:6 durch - sehr zur Freude von Hukelmann.

Josef Hukelmann: Wenn ihr das Finale gewinnt, dann ...
„Es war sehr emotional für mich“, sagte der 65-Jährige, der laut eigener Aussage einen sehr hohen Puls hatte. Vor dem Endlauf informierte er seine Mannschaft über seinen Entschluss und sagte zu seinen Fahrern: „Wenn ihr das Finale gewinnt, dann erkläre ich meinen Rücktritt“, sagte der Emsländer, der anschließend Wort hielt. „Ich habe meine Entscheidung dann öffentlich verkündet. Es war ein Prozess, der vorher langsam in mir gereift ist. Ich musste mir dann auch ein bisschen die Augen reiben.“ Danach habe er ein bisschen Zeit für sich gebraucht. Er habe zudem das Gefühl gehabt, dass sein Team für ihn gefahren sei. „Es waren Freudentränen“, sagte der Werlter, der seine Karriere als Teammanager mit „Respekt und Anerkennung“ beenden wollte und es hat nun auch hat.
Ein Nachfolger für Hukelmann, dem die Fahrer stets wichtig waren, steht noch nicht fest. Sicher ist, dass er große Fußstapfen hinterlassen wird. Bei der Suche nach einem neuen Teammanager für die deutsche Nationalmannschaft möchte er auf jeden Fall behilflich sein. „Ich stehe dem DMSB mit Rat und Tat zur Verfügung.“

Hukelmann bleibt dem Sport erhalten
Das bedeutet aber nicht, dass Hukelmann von der Bildfläche verschwunden ist. „Ich bleibe dem Sport erhalten“, stellte der Werlter klar, der schon am kommenden Wochenende wieder im Einsatz ist. In Vechta findet das Finale der U-23-Weltmeisterschaft am Freitag, 13. September 2024, am Vorabend des Langbahn-Grand-Prix statt. Dann wird Hukelmann als Rennleiter fungieren.