14.09.2015 - Kreissportbund Emsland

Thema Flüchtlinge beherrscht den Kreisfußballtag

Vorstand bei der 14. Auflage in Haren einstimmig wiedergewählt – 80 von 121 Vereinen folgten der Einladung

Haren. Als Thomas Müller in Schottland um 21.05 Uhr zum 1:0 traf, lief in Haren bereits die Nachspielzeit. Am Montagabend hat im Beisein von zahlreichen Gästen aus Politik und Sport der 14. Kreisfußballtag stattgefunden. Ohne Gegenstimme wurde der Fußballkreisvorsitzende Hubert Börger wiedergewählt. Aber das beherrschende Thema des zweistündigen Treffens war der Flüchtlingszustrom.

Harens Bürgermeister Markus Honnigfort trat als Erster ans Rednerpult und sprach in diesem Zusammenhang von „einer Herausforderung, den Zustrom von Flüchtlingen zu bewältigen und sie zu integrieren.“ Er verwies darauf, dass es im Emsland bereits Klubs wie den SV Erika-Altenberge gebe, die Flüchtlingen eine sportliche Heimat bieten. Weil Fußball immer noch die dominante Sportart ist, sei es wichtig, dass sich „die Leute ehrenamtlich einbinden“.

Auch der Landrat widmete sich in seinem Grußwort dem Thema. Dem Spendenaufruf, die Zirkusfreizeit für Flüchtlingskinder mit Sportbekleidung zu unterstützen, seien die Vereine zahlreich und mit überwältigendem Echo nachgekommen, sagte Reinhard Winter. „Das ist ein Beispiel für die positiven Effekte des Sports auf unsere Gemeinschaft.“ Auch mit dem Inklusionsprojekt „Indus“ sei es gelungen, Gesellschaft und ihr Denken zu verändern. Winter fügte an, dass man im Emsland auf der Suche nach Wohnraum sei, denn bis zum Jahreswechsel würden 2000 Flüchtlinge in der Region eintreffen. Und weiter: „Das Ehrenamt war in der Vergangenheit immer der Kitt in der Gesellschaft. Es ist wichtig, dass sich die kommunale Seite und das Ehrenamt engagieren.“ Schließlich habe man in den 90er-Jahren auch 27 000 Aussiedler aufgenommen.ass der Fußball in der „emsländischen Beliebtheitsskala“ ganz oben rangiert, verdeutlichte Winter anhand der jüngsten Zahlen.

Im Januar 2014 seien von den insgesamt 312 855 Einwohnern im Landkreis Emsland 52 027 Mitglied im Fußballkreis. „Das heißt, jeder sechste Einwohner ist in einem NFV-Verein engagiert“, hob Winter den Stellenwert des Fußballs in der Region hervor. Gleichzeitig lobte er das breite ehrenamtliche Engagement und die gute Infrastruktur im Fußball.
80 von 121 Vereinen waren trotz des anstehenden EM-Qualifikationsspiels der Einladung zum Kreisfußballtag gefolgt. 16 mehr als vor drei Jahren in Laxten, was 290 Stimmen entsprach. „Damit sind wir beschlussfähig“, strahlte Börger. „Wir freuen uns, dass so viele gekommen sind“, ergänzt der 63-Jährige. Die Vorzeichen seien andere gewesen. Doch Börger und Co. hatten persönlich noch zum Hörer gegriffen und mehrere Vereinsvorsitzende angesprochen.
Freuen durfte sich Börger auch über den Verlauf der Vorstandswahlen, die am Montag binnen weniger Minuten einstimmig über die Bühne gingen. Der gesamte Vorstand, zu dem auch die Vorsitzenden der Ausschüsse gehören, genießt das Vertrauen der Vereine.

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