Neustart auch beim Emslandfan

Wegen der Corona-Pandemie ist die Sportförderung im Emsland ins Stocken geraten. Doch die Sport-Tombola soll 2023 zurückkehren. In Kürze startet bereits die Aktion Emslandfan. Die Sporthilfe Emsland klärt auf.

Beim Sport-Treff im Haus des Sports in Sögel stellte die Sporthilfe Emsland am Montagabend im Beisein von Sportlern, Vereinsvertretern und Funktionären die Planungen in Sachen Emsland-Sport-Tombola und Emslandfan vor:

Der aktuelle Stand: Seit 1990 ist die Emsland-Sport-Tombola eine wichtige Einnahmequelle. Seitdem verkaufen die Vereine im Emsland fleißig und nicht ganz uneigennützig Lose. Vom Lospreis von zwei Euro dürfen die verkaufenden Vereine einen Euro behalten, der zweite dient der Förderung des emsländischen Leistungssports aller Sportarten. Den Käufern der Lose standen zuletzt Preise im Gesamtwert von über einer halben Million Euro zur Verfügung. Dazu gehörten beispielsweise zehn Hauptgewinne über jeweils 5000 Euro. Die Tombola beginnt immer am Ostermontag und endet am Pfingstsonntag.

Emsland-Sport-Tombola dreimal in Folge abgesagt
2020 wurde die Emsland-Sport-Tombola erstmals abgesagt, weil sich das Coronavirus ausbreitete und sich Deutschland zwischenzeitlich im Lockdown befand. Auch 2021 und 2022 gab es die Tombola nicht. Somit fielen etwa 750.000 Euro Fördermittel für den emsländischen Sport weg.

Emslandfan startete als Alternative zur Tombola
Weil die Tombola nicht stattfinden konnte, beschäftigte sich die Sporthilfe Emsland mit möglichen Alternativen. Heraus kam der „Emslandfan“, eine Spenden-Sammelaktion der emsländischen Sportvereine mit der Sporthilfe Emsland. Im Oktober 2020 startete der Emslandfan. Die Idee: Die Sportvereine sammeln Spenden in beliebiger Höhe ein. Die Hälfte der Spende erhält der jeweilige Verein als direkte Förderung, die andere Hälfte fließt über die Sporthilfe-Fördermittel-Ausschüttung im Folgejahr an alle beteiligten Sportvereine im Emsland.

2023 Rückkehr von Emsland-Sport-Tombola geplant
Tombola: 2023 soll es wieder eine Emsland-Sport-Tombola geben. Richard Schimmöller, Sporthilfe-Vorsitzender, rührte am Montag die Werbetrommel: „Nur gemeinsam sind wir stark. Nur gemeinsam können wir uns entwickeln. Eine alleine schafft heute im Leistungssport gar nichts mehr. Es sei denn, er hat einen finanziellen Hintergrund, der unser Sportförderung übertrifft.“

Er sei schon oft angesprochen worden, wann man die Tombola wieder mache, berichtet Schimmöller. „Wir konnten es vorher nicht. Und es ist jetzt noch ein Risiko. Aber wir starten das, und wir versuchen das.“ Man habe auch den finanziellen Rückhalt aus der Wirtschaft, dass man den Start machen könne.

Edeltraud Bohn: Man sollte die Tombola durchziehen
Die Tombola sei in den letzten Jahren bei den Vereinen ein bisschen in Vergessenheit geraten, sagte Heinz-Ludwig Groß. „Die Frage wird sein, wie werden unsere Losverkäufer bei voraussichtlichem Konsumverzicht auf das Angebot der Lose im Februar reagieren?“, so das langjährige Mitglied im Vorstand der Sporthilfe Emsland und der Sportstiftung. „Die Menschen werden vermutlich nicht mehr ganz so viel Geld im Portemonnaie haben. Umso mehr muss man da vermutlich in den Gewinnen die ideelle Sache unserer Sporthilfe in den Vordergrund stellen.“

Edeltraud Bohn vom LAV Meppen glaubt daran, dass es einen erfolgreichen Neustart geben wird. „Viele kaufen ganz einfach die Lose, weil sie gerne spielen“, sagt sie. Die dahinter steckende Idee des Füreinander und Miteinander dürfen nicht sterben. „Es ist so schlimm im Moment. Jeder denkt nur noch an sich selber.“ Deshalb solle man die Tombola durchziehen.

„Wir hoffen auch, aber wir wissen auch, welche Risiken da sind“, unterstrich Schimmöller. Gleichzeitig rechnet er mit Veränderungen: „Wir werden das nicht mehr in den Maße machen können. Wenn es anders ist, toll, aber ich denke, es wird schon einige Anlaufprobleme geben.“ In den Vereinen müssten sich erst wieder Mannschaften finden. „Richtig ist: Nur gemeinsam sind wir stark.“

Emslandfan: Der Sport-Treff sollte den Startschuss bilden für die Fortsetzung des Emslandfans. Diese Aktion soll laut Schimmöller dauerhaft angeboten werden. Wer momentan Sorgen habe und wenig Geld zur Verfügung, dem wolle man nicht den Emslandfan andrehen. „Aber es ist eine gute Gelegenheit Vereine, Kanzleien, kleine Betriebe oder Praxen anzusprechen, die man sonst gar nicht in der Vereinsförderung hat. Die man vorher gar nicht angesprochen hat. Ob sie sich nicht in der Sportförderung stark machen wollen.“

Emslandfan an der Basis nicht angekommen?
Stark macht sich Schimmöller neben der Tombola auch für den Emslandfan. Er weiß, dass die Aktion trotz mehrerer Berichte in den Medien und Präsenz auf Flyern und im Internet noch nicht überall bekannt ist. „An der Basis ist das nicht angekommen als eine Möglichkeit der Sportunterstützung und der Sportförderung.“ Über den Emslandfan könne man eine Patenschaft für einen Sportler oder eine Sportlerin übernehmen. Als Gegenleistung könne man den Betrag zum Teil bei der Steuer absetzen. „Diese Möglichkeit gab es vorher nicht. Diese Lücke ist geschlossen.“

Sie finde den Emslandfan total prima, meinte eine Vertreterin der SF Bockhorst beim Sport-Treff. „Ich glaube, die großen Vereine wollen das Geld lieber selber behalten, aber für uns kleine Vereine ist das eigentlich genau das Richtige.“ Vielleicht müsse man erstmal an die kleinen Vereine herangehen, schlug sie vor.

HIER geht es zum Videorückblick vom Sport-Treff 2022 in Sögel

Bericht NOZ