02.08.2013 - Sp!el

Mit Sport und Spaß Deutsch lernen

Sögel: Feriencamp für Kinder und Jugendliche mit Sprachproblemen

Sögel. Mit Sport und Spaß die deutsche Sprache erlernen – unter diesem Motto steht das Feriencamp Sprache und Sport des Landkreises Emsland. Kinder mit Sprachproblemen oder aus Migrationsfamilien sollen hier auf spielerische Weise ihre Kenntnisse verbessern, auch im Hinblick auf eine bessere Integration in die Gesellschaft.

Das Feriencamp, das beim Marstall Clemenswerth in Sögel ausgerichtet wurde, fand von Montag bis zum heutigen Samstag bereits im vierten Jahr in Folge statt. Vier Mädchen und 21 Jungen nahmen daran teil. Sie alle sind Kinder und Jugendliche der fünften bis siebten Klasse aus den emsländischen Haupt-, Real- und Förderschulen, also zwischen elf und 14 Jahren alt.

Für welche Kinder das Feriencamp besonders geeignet ist, wird in Zusammenarbeit mit den Schulen entschieden. Meist sind es die jeweiligen Sozialarbeiter an den Lehreinrichtungen, die eine Teilnahme von Kindern mit Förderbedarf vorschlagen.Der Vormittag im Feriencamp stand dabei zunächst im Lichte eines klassischen Sprachunterrichts. Die verschiedenen Lerngruppen waren dabei ganz auf die Sprachkenntnisse der Kinder ausgerichtet. Die Unterrichtsgruppen umfassten immer Kinder mit ähnlichen Sprachniveaus.

Nachmittags standen dann verschiedene Sportarten auf dem Programm. So konnten die gelernten Vokabeln und die Grammatik ganz unbewusst in Alltagssituationen geübt und in den Köpfen verankert werden.

Christoph Lühn, zuständiger Fachbereichsleiter beim Landkreis, zeigte sich zufrieden: „Das Angebot wird sehr gut angenommen.“ Das liege auch daran, dass die Organisatoren alle Hebel in Bewegung setzten, damit Kinder an dem Camp teilnehmen könnten. Bisweilen werden die Kinder von den Betreuern zu Hause abgeholt, wenn sich die Eltern nicht leisten können, das Kind zu bringen, wie Ulrike Otten, ebenfalls vom Landkreis, berichtete.

Günther Klene vom Kreissportbund hob vor allem die Nachhaltigkeit des Camps hervor. Viele Jugendliche trieben danach in Vereinen Sport, weil man auf ihr Talent aufmerksam geworden sei. Ralf Uchtmann vom Kolpingbildungswerk ergänzte: „Wichtig ist, dass die Kinder merken, dass sie etwas gut gemacht haben.“

Mittlerweile stammen rund 13 Prozent der Bewohner des Emslands ursprünglich aus dem Ausland. Viele Kinder aus Migrantenfamilien haben Probleme mit der deutschen Sprache. Diese Zielgruppe wurde mittlerweile aber auch auf deutsche Kinder mit Sprachschwierigkeiten erweitert.

Finanziell getragen wird das Camp nicht nur vom Landkreis. In diesem Jahr unterstützte die Lotto-Sport-Stiftung das Projekt mit 5500 Euro. Auch der Kreissportbund engagiert sich, indem er Sporthallen, -plätze und Spielgerät stellt. Verstärkt hat sich die Zusammenarbeit mit dem Präventionsprojekt „SP!EL – Sozialräumliche Prävention im Emsland“.

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