Länderspiel der Regionen in Emmen

Nach 59 Jahren Pause hat es wieder ein „Länderspiel der Regionen“ gegeben. Im Duell der Amateurfußballmannschaften siegte am Samstag die deutsche Auswahl, die mit elf Emsländern angetreten war, gegen ein Team der Niederlande. Die Zuschauerresonanz fiel allerdings schwach aus.
3:3 endete nach 90 Minuten der Vergleich im Stadion des FC Emmen. Der Noch-Papenburger Marek Janssen, der zum Oberligisten SV Atlas Delmenhorst wechselt, schoss die Deutschen in der 11. Minute auf Kunstrasen in Führung. Tido Steffens (Kickers Emden) erhöhte acht Minuten vor der Pause nach Pass von Simon Schäfer (SC Spelle-Venhaus) auf 2:0, gleichzeitig der Pausenstand.
Nach dem Wechsel wachten die Niederländer auf und drehten die Partie durch Treffer von Jermaine Wobbes (62. und 77.) und Anjo Willems (68.). Doch Michael Bünker (SV Listrup) staubte in der 82. Minute für die deutsche Auswahl nach einer Ecke zum 3:3 ab.
Weil jedoch ein großer Wanderpokal auf seinen Abnehmer wartete, traten die beiden Teams im Anschluss noch zum Elfmeterschießen an. Der Speller Michael Thielke verwandelte den entscheidenden Ball zum 7:6, nachdem Torwart Lars Huxsohl (früher JLZ Emsland und SV Meppen) zwei Elfmeter abgewehrt hatte. Bei den Deutschen hatte Tido Steffens zuvor zwar verschossen, aber Eike Schmidt (TV Bunde), Christoph Andrees (Rot-Weiß Heede) und Michael Bünker trafen.
Die Spieler waren zufrieden mit ihrem sportlichen Auftritt. „Wirklich gut. Hätte ich auch nicht gedacht, weil die Mannschaft komplett zusammengewürfelt ist“, sagte Michael Thielke, der in der zweiten Hälfte die Kapitänsbinde trug. In der zweiten Halbzeit sei man ein wenig eingebrochen, habe sich aber in den letzten 15 Minuten wieder gefangen. „Hat wirklich Spaß gemacht“, gestand Eric Bruns von Blau-Weiß Papenburg. Es sei besser als erwartet gelaufen, zumal man nur einmal miteinander trainiert habe. „Aber viele kennen sich aus der Liga. Deshalb hat man ein gewisses Verständnis untereinander. Und kicken können hier alle.“
Geht es nach den Fußballern, wird es auf dem Rasen ein Wiedersehen geben. Man habe selbst nicht gewusst, was daraus werde, so Thielke. „Aber es ist geil gemacht. Man muss schon den Hut vor dem ganzen Aufwand ziehen.“ Trainer Uwe Welzel: „Es ist ein Wiederholung wert. Und das Fußballspiel hat auch Spaß gemacht.“ Kollege Weusthof sah es genauso: „Es hat Spaß gemacht. Und war super organisiert. Beide Mannschaften haben dazu beigetragen, dass es ein kurzweiliges Spiel war.“ Nach dem Schlusspfiff feierten die Teams noch gemeinsam miteinander.
Elf Emsländer standen am Ende auf dem Platz. Weil zwei Spieler absagen mussten, hatten die Trainer Tim Berger (SV Alemannia Salzbergen) und Jan Wulkotte (SV Meppen II) nachnominiert.
In Grenzen hielt sich das Zuschauerinteresse. Die meisten Plätze blieben leer. Etwa 800 Besucher waren gekommen, darunter etwa 200 Kinder. Sie hatten zuvor an dem olympischen Sporttag rund um das Stadion teilgenommen. „Wir haben das Spiel nicht an den Zuschauern gemessen, sondern einfach an der Veranstaltung. Dass wir mit den Holländern wieder zusammenkommen“, so Hubert Börger. Der Zusammenhalt sei das Ziel. „Nicht 5000 Zuschauer.“
Die Idee hinter dem „Länderspiel der Regionen“: Die besten Amateurspieler aus dem Norden der Niederlande und dem Nordwesten Deutschlands treten gegeneinander an. Zwischen 1913 bis 1960 fanden regelmäßig solche „Länderspiele“ statt.

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