23.06.2014 - Kreissportbund Emsland

Harnisch zog das Play-off-Finale vor

Lingen. Das Zugpferd blieb daheim im Stall: Ohne den 169-fachen deutschen Basketballnationalspieler Henning Harnisch ist in der Halle IV in Lingen das Sportforum der Sportregion Ems-Vechte über die Bühne gegangen. Rund 40 Personen nahmen an der kostenlosen Veranstaltung teil.

Harnisch, der sich bei seinem ehemaligen Verein Alba Berlin als Vizepräsident um die Nachwuchsförderung kümmert, habe im Rahmen des vierten Finalspiels um die deutsche Meisterschaft „einen sehr wichtigen Termin“, entschuldigte Daniel Endres das Fehlen des 46-jährigen Ex-Basketballers. Somit musste der hauptberufliche Geschäftsstellen leiter des Alba-Jugendprogramms das Konzept des Vereins alleine vorstellen. Tenor: „Ich glaube nicht, dass alles nur mit Ehrenamt zu schaffen ist.“ Kern des Konzeptes sei die Zusammenarbeit mit Schulen, denn die Ganztagsschule habe das Wirken im Sportverein verändert. „Ein komplexes vereinssportliches System, das alleine auf dem Ehrenamt basiert, ist in der heutigen Gesellschaft nicht mehr funktionsfähig“, behauptete Endres. Heutzutage müsse man bereit sein, neue Wege zu gehen beispielsweise durch Kooperationen, den Einsatz von FSJlern oder beim Sponsoring. Endres schränkte jedoch ein: „Das ist nicht eins zu eins übertragbar von einem Profiverein auf andere Vereine.“

 

Dass die Bereitschaft zur freiwilligen Mitarbeit in der Zivilgesellschaft wächst, aber gleichzeitig die Zahl der ehrenamtlichen Funktionsträger im Sport abnimmt, erklärte Olaf Jähner. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung des Niedersächsischen Turner-Bundes (NTB) und verantwortlicher Geschäftsführer für Kommunikation und Turnerjugend (NTJ). Jähner vertrat die These, dass Veränderungsmanagement und die Schaffung von förderlichen Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement Führungsaufgabe ist.

Impulse und Anregungen, wie durch ein strategisches und systematisches Freiwilligenmanagement im Sportverein förderliche Rahmenbedingungen für ehrenamtliches und freiwilliges Engagement geschaffen werden können, lieferte Marco Lutz, Referent für Organisationsentwicklung beim Landessportbund Niedersachsen.

Jens Pinkhaus von der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (LAGFA) versuchte aufzuzeigen, dass die Zusammenarbeit zwischen Freiwilligenagentur und Sportverein das Zukunftsmodell ist. Denn die Freiwilligenagenturen und -zentren böten Beratung, Vernetzung und Entwicklungsmöglichkeiten.

Dass Vereine im Emsland mit einem Klub wie Alba Berlin nicht vergleichbar sind, hoben die Teilnehmer in der Diskussion mehrfach hervor. Die Referenten stimmten dem zu, rieten aber dennoch dazu, die beschriebenen Ansätze anzunehmen und auf die hiesigen Vereine zu übertragen.

Zwei Jahre nach dem gemeinsamen Sportforum der Kreissportbünde Emsland und Grafschaft Bentheim sollten beim Impulsworkshop „Engagiert im Sport – verein(t) bewegen“ die Ergebnisse der Premierenveranstaltung vertieft werden.

Vorträge zum Nachlesen

KBS Newsletter

Jetzt anmelden und auf dem Laufenden bleiben