08.04.2020 - Kreissportbund Emsland

Frauen-Power: Kreissportbund mit neuer Rekordmarke

„Einmalige Rahmenbedingungen“

Sögel. Viele Vereine, Organisationen und Verbände klagen über einen Mitgliederrückgang. Anders der Kreissportbund Emsland (KSB). Geschäftsführer Günter Klene verweist bei der aktuellen Bestandserhebung auf eine Rekordmarke.

So viele Mitglieder wie am 1. Januar 2020 hatte der KSB noch nie: 116.612 in 342 Vereinen. Das sind 781 mehr als im Vorjahr und 2693 mehr als 2018. „Wir stehen auch im Landesvergleich sehr gut da“, sagt Klene. Der KSB ist die Nummer zwei in Niedersachsen hinter dem Regionssportbund Hannover (178.900 Mitglieder). Den Stadtsportbund Hannover (115.519) und den KSB Osnabrück (114.875) hat er in den vergangenen Jahren überholt. KSB-Präsident Michael Koop und Klene führen mehrere Gründe für die positive Entwicklung an.

 „Hervorragende Sportförderung“

Die Rahmenbedingungen: „Die hervorragende Sportförderung durch das Land Niedersachsen und den Landkreis Emsland ermöglicht einmalige Rahmenbedingungen im Emsland, die wiederum den Vereinen tolle Möglichkeiten bieten“, holt Koop zum Rundumschlag aus. Er verweist auf die Unterstützung durch die Kommunen. Das führe zu einer besonderen Infrastruktur der Sportanlagen. Beim KSB engagieren sich besonders die Handlungsfelder Sportpolitik und Finanzen & Verwaltung.

Qualifizierungssystem

Qualifizierung: Die Vereine verfügen laut Klene über viele gut ausgebildete Übungsleiter. Der KSB habe ein „umfangreiches und einzigartiges Qualifizierungssystem aufgebaut, um den ehrenamtlichen und freiwillig Engagierten das notwendige Wissen und Handlungskompetenz“ zu vermitteln, verweist er auf Aus-, Fort- und Weiterbildungen. Dadurch könnten die Vereine ein zeitgemäßes Angebot bieten. Zudem würden ihnen neue Möglichkeiten aufgezeigt.

880 Lehrgänge in Sögel

Besonders nennt Klene die Übungsleiterinitiative, die Jugend Initiative Emsland Sport, die BeSS-Servicestelle (Förderung von Bewegung-, Spiel und Sportangeboten in Schulen, Kindertagesstätten und Sportvereinen) sowie das Projekt InduS (Inklusion durch Sport) mit 72 Angeboten in 70 Vereinen und 750 aktiven Sportlern. In der Sportschule Emsland in Sögel haben im vergangenen Jahr 880 Lehrgänge (Vorjahr 721) mit insgesamt 24.277 Teilnehmern (20.397) stattgefunden.

Fast 50.000 weibliche Mitglieder

Frauenanteil immer größer: Der Trend bei den weiblichen Mitgliedern geht seit Jahren fast kontinuierlich nach oben: 2000 waren es 41.730, jetzt sind es 49.790 bei einem aktuellen Plus von 783 Sportlerinnen. Die Zahl der Männer (66.822) ist seit Jahren nahezu unverändert. Bei Kindern und Jugendlichen ist der Anteil der Mädchen gleich geblieben, der der Jungen entsprechend der demografischen Entwicklung gesunken. KSB und Sportjugend Emsland haben die durch den Landkreis Emsland geförderte Jugend Initiative Emsland Sport gestartet, um chancengleiche Zugänge in den organisierten Sport zu schaffen und auszubauen.
 
Frauen übernehmen Verantwortung in Vorständen

Der Anteil der Frauen ist bei den über 40-Jährigen überproportional gestiegen. „Es wird immer selbstverständlicher, dass Frauen in Vorständen Verantwortung übernehmen“, erklärt der KSB, der Akzente setzt durch gezielte Mentoring-Programme und Veranstaltungen mit dem Ziel mehr Frauen in verantwortliche Bereiche zu bekommen. Dazu kommen Frauensporttage an wechselnden Orten.

Mehr Gesundheitssport

Ältere immer aktiver:
Die Gruppe der Mitglieder über 60 Jahre hat sich in 21 Jahren mehr als verdoppelt (17.131), der Anteil der Frauen daran hat sich fast verdreifacht (6606). Ein Anstieg, der nicht nur durch die demografische Entwicklung zu erklären ist (Emsland etwa plus 40 Prozent). Klene registriert ein „verstärktes gesellschaftliches Gesundheitsbewusstsein und dadurch auch mehr Gesundheitssport-Angebote in den Vereinen“ und nennt auch das Thema Prävention. Die Zahl der Vereinsangebote für Senioren werde stetig erweitert (Boule, Walking Football). Dazu kämen AGIL-Sporttag und Wanderungen.

TV Papenburg größter Verein

Die Rangliste der größten Sportvereine führt weiterhin der TV Papenburg mit 3997 Mitgliedern an. Es folgen der SC Spelle-Venhaus (2452), Alemannia Salzbergen (2176), Olympia Laxten (2069), BW Dörpen (1519) und SV Meppen (1513). 28 der insgesamt 342 Vereine im KSB weisen mehr als 1000 Mitglieder auf. 129 haben weniger als 100 Mitglieder. In 28 Clubs ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen größer als der der Erwachsenen.  

Der Frauenanteil überwiegt bei Vereinen mit mehr als 200 Mitgliedern bei TV Papenburg. Raspo Lathen, MTV Lingen, DLRG Lathen, Sport Pro Vita Twist, LAV Meppen, VfL Lingen, Sportverein Papenburg, GW Dersum, Sportgemeinschaft Gauerbach, TV Erika-Altenberge, Heidekraut Andervenne, DLRG Haren, RuF Rütenbrock, DLRG Spelle, RuF Lingen und Umgebung, Reiterfeunde Twist, GSV SG Spelle, RuF Spelle, VfL Handrup, TV Rütenbrock, RuF Haren, RuF Papenburg, RuF Haselünne, RuF Dörpen, RuF Herzlake, RuF Neu-Versen, RuF Bawinkel, RuF Lorup, Zucht- RuF Salzbergen, Schwimmclub Twist, Schwimmverein Haren, TC Erika-Altenberge, RuF Rhede.

Fußball dominiert im Emsland

In der Hitliste der Sportarten hat es in den vergangenen vier Jahren kaum Veränderungen gegeben. Die ersten neun Plätze blieben unverändert. Um Position zehn der insgesamt 42 Fachverbände rangeln Tischtennis und Schießsport . Der Fußball führt im Emsland die Rangliste unangefochten an mit 52.178 Mitgliedern in 120 Vereinen vor Turnen (20.520/101), Tennis (7879/64), Pferdesport (6243/41) und Rettungsschwimmen (5172/12).  Seit 2017 sind Petanque, Cheerleading und Cheerdance, Wasserski und Wakeboard sowie Rasenkraftsport neu aufgenommen worden.

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