28.09.2020 - Kreissportbund Emsland

Erneut 18 geflüchtete junge Männer zu Trainern ausgebildet

Kreisfußballverband und KreisSportBund organisieren einen Trainer-Kurs für Geflüchtete

Sögel: Im Rahmen des seit dem Jahr 2016 vom Niedersächsischen Fußballverband (NFV) und dem Landesportbund (LSB) gemeinsam angebotenen Projekts "NFV socceR(EFUGEE)coach" können fußballbegeisterte Flüchtlinge eine Zertifikatsausbildung absolvieren und anschließend Trainer- und Betreuertätigkeiten in Sportvereinen übernehmen und damit die Integrationsarbeit des organisierten Sports im Emsland unterstützen.
Bereits Ende 2018 hatte eine solche Ausbildung beim SV Surwold stattgefunden. Da sich in diesem Jahr aufgrund der Corona-Einschränkungen mehrere Vereine in Niedersachsen nicht in der Lage sahen, einen solchen Lehrgang durchzuführen, blieben ein paar Kapazitäten frei. Friedhelm Forbriger, Beauftragter für Schulfußball im NFV-Kreis Emsland und Mitglied in der NFV-Kommission Vielfalt, nahm diese Gelegenheit wahr und initiierte zusammen mit Hermann Plagge, Koordinierungsstelle Integration im und durch Sport im KreisSportBund Emsland, einen Lehrgang in der Sportschule Emsland in Sögel. In weiterer Zusammenarbeit mit dem SV Sigiltra Sögel und dem Integrationsbeauftragten der Gemeinde Sögel, Ammar Dawood, gelang es, junge Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan, Irak, Simbabwe, Kosovo, Albanien und Kolumbien sowie aus verschiedenen emsländischen Vereinen zu motivieren, an dem Lehrgang teilzunehmen.
Und so trafen sich in der Sportschule die jungen Männer, um in dem dreitägigen Lehrgang vom NFV-Referenten Imanuel André das nötige Rüstzeug vermittelt zu bekommen, damit sie anschließend in ihren Vereinen stärker in die Vereinsarbeit eingebunden werden und Trainer- oder auch Betreuertätigkeiten übernehmen können. In der überwiegend praxisorientierten Ausbildung zum "NFV socceR(EFUGEE)coach" wurden die wesentlichen Inhalte des Fußballtrainings, z. B. Übungen zum Aufwärmen, der Koordination, Kondition, Technik und Taktik vermittelt. Zudem wurden den Teilnehmern unterschiedliche Trainingsphilosophien und ein Eindruck des hierzulande gewählten Ansatzes vermittelt, um so den angestrebten Einstieg in die Vereinsarbeit zu erleichtern.
Beeindruckend war, wie schnell sich die doch aus unterschiedlichsten Nationalitäten  bestehende Gruppe und trotz der verschiedenen Sprachen ausgezeichnet verstand und dann während der gesamten Praxisphasen mit viel Engagement und Spaß die einzelnen Übungen absolvierte. Am Lehrgangsende betonten bei der Zertifikatübergabe die Teilnehmer eben genau diese Harmonie und hoben besonders die sehr freundschaftliche Atmosphäre hervor.
Die beiden Organisatoren Friedhelm Forbriger und Hermann Plagge sowie Heinz-Gerd Evers, stellvertretender NFV Kreisvorsitzender und im Vorstand Ansprechpartner für die Flüchtlinge, zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf des Lehrgangs und wiesen darauf hin, dass den Absolventen die Möglichkeit geboten werden soll, im Anschluss daran sogar noch die DFB Trainer-C-Lizenz erwerben zu können. Gleich fünf Personen möchten diese weitere Gelegenheit nutzen und sehen somit den Lehrgang als Startpunkt für eine eigene Trainerkarriere. So hat auch z.B. Imridin aus dem Kosovo klar das Ziel vor Augen, als nächsten Schritt die C-Lizenz – evtl. sogar die B-Lizenz – zu erwerben und dann als Trainer in seinem Verein tätig zu sein.

HIER geht es zum Interview der Emsvechtewelle

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