Emsländische Olympiasiegerin von Tokio erhält Niedersächsische Sportmedaille
Olympiasiegerin Julia Krajewski darf sich über eine weitere Auszeichnung freuen. Welche Ehrung sie erfuhr, wieso sie vom Ministerpräsidenten empfangen wurde und wer ihre Vorgänger aus dem Emsland waren, erfahren Sie in diesem Artikel.
Vielseitigkeitsreiterin Julia Krajewski vom Reit- und Fahrverein Lingen hat die höchste sportliche Auszeichnung des Landes Niedersachsen erhalten. Der Olympiasiegerin von 2021 wurde am Donnerstag für ihre sportlichen Leistungen die Niedersächsische Sportmedaille verliehen. Sie dient als Zeichen der Anerkennung für Verdienste um den Sport.
Krajewski hatte in diesem Jahr in Paris an ihren dritten Olympischen Spielen teilgenommen. Am Ende dreier spannender Reitsporttage vor der traumhaften Kulisse im Schlosspark von Versailles wurde die 36-Jährige in Einzelwertung Elfte. In der Mannschaftswertung hatte das deutsche Team seine Medaillenhoffnungen nach dem Sturz von Christoph Wahler im Gelände abhaken müssen.
Als Reservereiterin nach Paris
Bis wenige Tage vor dem Start der Spiele in der französischen Hauptstadt war Krajewski noch als Reservereiterin für Olympia eingeplant gewesen. Weil aber das Pferd Viamant du Matz von Mannschaftskollegin Sandra Auffarth aus Ganderkesee beim letzten Gesundheitscheck nicht zu 100 Prozent fit war, rückte Krajewski mit Nickel nach.
Krajewski zum dritten Mal bei Olympia dabei
Bei den vorherigen Spielen 2020 in Tokio, die wegen Corona erst 2021 ausgetragen wurden, hatte Krajewski Einzel-Gold gewonnen - als erste Frau. Es war der 2. August 2021. Bei den Spielen in Rio hatte sie 2016 mit dem deutschen Team um Michael Jung, Sandra Auffarth und Ingrid Klimke Silbermedaille geholt. Weil sie im Gelände ausgeschieden war, war Krajewski nicht mehr für das Springen startberechtigt. Somit sorgte sie für das Streichergebnis. Krajewski war als Ersatzreiterin nominierte gewesen. Weil vor Beginn der Vielseitigkeitswettkämpfe für Andreas Ostholt dessen Pferd lahmte, war sie ins Team gerutscht.
In der Vergangenheit sind immer wieder Sportlerinnen und Sportler bzw. Funktionäre aus dem Emsland in Hannover mit der Sportmedaille gewürdigt worden. Im Vorjahr war der Harener Wakeboarder Jan-Luca Schulz wegen seiner Erfolge ausgezeichnet worden. 2019 bekam sie Willy Fehren vom TuS Haren, der unter anderem von 2000 bis 2009 hatte Fehren den Vorsitz des emsländischen Fußballkreises innehatte. Ein Jahr zuvor gewann der SC Spelle-Venhaus für „beispielhafte Vereinsarbeit“. 2017 wurde Richard Schimmöller, „Vater und Erfinder“ der Sporthilfe und Sportstiftung Emsland, geehrt. Der 2022 verstorbene Tennisfunktionär Robert Segna hatte 2005 die Sportmedaille erhalten.
Vier Kategorien bei der Niedersächsischen Sportmedaille
Die Sportmedaille wird in den Kategorien „Hohe Sportliche Leistungen“ (Nachwuchs sowie Hauptwettkampfklassen), „Ehrenamtliches Engagement“ und „Beispielhafte Vereinsarbeit“ verliehen. Außerhalb dieser Kategorien hat der Ministerpräsident die Möglichkeit, Sonderauszeichnungen zu verleihen.
Die Ehrung erfolgt auf Empfehlung einer unabhängigen Jury, in der mit Sabrina Rudolph, Michael S. Langer und Jörn Leiding auch drei Mitglieder des Landessportbund-Präsidiums vertreten sind. Dazu kommen Experten aus den Bereichen der Sportwissenschaften und der Medien.
Bericht: Dieter Kremer (NOZ)