05.08.2022 - Kreissportbund Emsland

600 Karatesportler zu Gast in Meppen

Gasshuku-Karatefestival mit Meistertrainern in drei Sporthallen

Sie fallen auf in Meppens Straßen. Viele in weißen Gi Karateanzügen gekleidete Menschen, die alle in verschiedene Richtungen strömen. Die Erklärung: 600 Karatesportler nehmen bis Freitag am Gasshuku-Karatefestival teil, das erstmals in Meppen stattfindet.

Die aktiven Karatesportler im traditionellen Shotokan-Stil waren bereits am Sonntag aus dem In- und Ausland angereist. Seit 1987 findet jährlich der größte deutsche Karate-Sommerlehrgang, das Gasshuku-Festival, an touristisch interessanten Orten statt. Zum ersten Mal jetzt in Meppen, in drei Sporthallen, auf Einladung von Arno Wagner, Sensei 5. Dan, und Inhaber des Meppener Karatestudios.

Hochrangige Trainer (Sensei, Lehrer des Weges)
„Endlich hat es geklappt, nachdem diese Großveranstaltung wegen der Corona-Pandemie in den letzten beiden Jahren abgesagt werden musste“, freute sich Wagner am Montag, bevor es in die Sporthallen zum Gruppentraining ging. „Ich wollte das Gasshuku-Festival unbedingt dahin holen, wo ich wohne, das ist für mich ein ganz besonderes Highlight. Und auch bei uns ist es definitiv touristisch interessant “, sagte er augenzwinkernd.

Stolz zeigte sich der gebürtige Osnabrücker, der seit 25 Jahren das Karatestudio in Meppen führt, „über die hochrangigen Trainer und Meister, die hier bist Freitag dabei sind“. Allen voran der 82-jährige Hideo Ochi, Chiefinstructor des Gasschuku e.V. und des Deutschen JKA-Karate Bund e.V. (DJKB). „Dieser Mann hat den Karatesport in Deutschland populär gemacht. Wenn er einen Raum betritt, herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, das ist ein charismatischer Mensch“.

Die Aura des Meisters
Genau diese Aura spürten die Teilnehmer einer ersten Trainingseinheit am Montag. An der nahm der Alt-Meister kurz teil, „um sich dann wieder leisen Schrittes und würdevoll zurückzuziehen“, berichtet Wagner. Trainiert wurde in den beiden Sporthallen am Nagelshof und in der Halle des Windhorst-Gymnasiums. In Leistungsgruppen, quasi nach Gürtelfarbe, ging es dort schweißtreibend zur Sache. Ein eindrucksvolles Erlebnis auch für die Zuschauer auf den Rängen der Stadtsporthalle am Nagelshof.

Noch bis Freitag (5. August) findet der internationale Karatelehrgang nach einem festgelegten Trainingsablauf statt. „Viele Karatesportler kennen sich seit Jahren und freuen sich auf das Beisammensein auf Festivals wie diesem. Da gibt es wieder langes Fachsimpeln im Zelt bei unserem Rahmenprogramm “, weiß Wagner. Denn nach den Lehrgängen finden die Kyu- und Dan-Prüfungen für die Sportler statt.

„Das sind internationale und hoch graduierte Meister, die das alles überwachen. Wie etwa die Japaner Yuko Hirayama und Koichiro Okuma aber auch unsere Nationalcoachs Thomas Schulze und Markus Rues“, erklärt der Meppener Sensei.

Karate als anerkannter Gesundheitssport
Wagner räumt dann auch noch mit einigen Klischees auf. „Karate ist ein friedvoller Sport, eine Art Philosophie. Rowdies haben da nichts zu suchen. Und Karate ist gesund, das beweist die Liste der Teilnehmer. Der Jüngste ist ein Fünfjähriger, und es geht hoch bis Sportler die bereits 75 Jahre alt sind“. Untergebracht sind die Teilnehmer in den umliegenden Hotels und auf dem „Karate-Campingplatz“ am Meppener Nagelshof.

Bericht NOZ
Bericht EmsTV

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