02.10.2013 - Sp!el

Kochen, Kickboxen und Klettern

smi Meppen. Das Absicherungsseil festhaltend, ruft Marc Heister vom Kreissportbund Emsland: „Jetzt langsam wieder abseilen und dabei die Füße am Baum abstoßen“, in den Baum hinauf. Aus zehn Meter Höhe seilt sich daraufhin langsam ein Mädchen ab.

Heister und Jürgen Kraft führten im Rahmen des Aktionstags für Mädchen vom J@M!-Center Meppen einen Workshop zum Thema „Klettern“ durch. Hier konnten die Mädchen den „Mohawk-Walk“, einen Niedrigseilgarten, mit verbundenen Augen absolvieren und gesichert durch das Seil von Heister einen zehn Meter hohen Baum hochklettern, der vorher von Kraft mit Griffen präpariert worden war. Oben angekommen, ertönte dann die dort angebrachte Glocke als Zeichen, dass sie es geschafft hatten. Die Mädchen zeigten sich von der Kletterübung begeistert und stellten sich nach erfolgreichem Abseilen gleich wieder in der Warteschlange hintan, in der Hoffnung, dass die Zeit des Workshops für eine weitere Klettertour reichen würde.

Der Aktionstag für Mädchen zwischen acht und zwölf Jahren findet seit 2002 statt. „Normalerweise haben wir den immer im Frühling oder Herbst durchgeführt, dieses ist das erste Mal im Juni und der Termin ist nicht so gut angenommen worden wie sonst. Von den 80 freien Plätzen sind 65 besetzt. Sonst waren wir immer voll“, berichtet Jugendpflegerin Marlene Schulten, Mitarbeiterin im J@M!-Center. „Wir sind aber durchaus zufrieden“, schickt sie hinterher.

Insgesamt zehn verschiedene Workshops standen zur Auswahl, wovon sich die Mädchen jeweils zwei aussuchen konnten. Dabei gab es so unterschiedliche Möglichkeiten wie Kochen/Backen, Hairstyling, Zumba-Tanzen, Kickboxen oder Klettern.

„Wir haben eine Mischung aus Workshops angeboten, wo Mädchen Interesse dran haben und Dinge, die sie eher nicht so machen und wo sie sich dann etwas trauen müssen“, erklärt Elisabeth Mecklenburg, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Meppen. „Besonders gefragt waren dabei die Kletterübung, aber auch Kochen/Backen oder Zumba“, ergänzt Schulten.

„Je des Mädchen konnte sich zwei Workshops aussuchen, beide dauern dann jeweils 90 Minuten. Am Ende des Tages können die Gruppen dann in der Turnhalle der Paul-Gerhardt-Schule die erlernten Dinge ihren Eltern und den anderen Mädchen präsentieren.“ „Die Mädchen sind jetzt unter sich. Es wäre anders, wenn auch Jungs dabei wären, dann würden sie sich anders verhalten. Dann sind immer irgendwelche Jungs dabei, die sich profilieren wollen, oder die dumme Sprüche reißen, dann wären die Mädchen nicht mehr so ungezwungen“, erläutert Mecklenburg den Sinn des Aktionstages.

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