24.10.2014 - Kreissportbund Emsland

Indus hat Strahlkraft für Deutschland

zo Sögel. Das Projekt „Indus – Inklusion durch Sport im Emsland“ ist am 1. Juli 2013 gestartet. Der bis jetzt überaus positive Projektverlauf stimmt den Kreissportbund (KSB) Emsland und seine Projektpartner das St.-Vitus-Werk Meppen, das St.-Lukas-Heim Papenburg, das Christophorus-Werk Lingen sowie die Förderer zuversichtlich hinsichtlich einer weiteren erfolgreichen Umsetzung.

 Im Haus des Sports in Sögel zogen alle Beteiligten eine positive Zwischenbilanz. KSB-Geschäftsführer Günter Klene dankte einleitend allen Beteiligten für ihr Engagement und betonte, das Projekt habe in Deutschland Unikatcharakter. Mit dem Projekt wolle man „Strukturen schaffen, die nachhaltig“ seien und über das Projektende 2016 hinaus wirken, sich möglichst auch auf andere Bereiche als den Sport ausdehnen.

Detailliert über den Projektfortschritt Auskunft gaben die Projektleiter Hermann Plagge und Frank Eickholt. Das Ziel von Indus sei, so Plagge, die Initiierung von nachhaltig wirkenden Sport- und Freizeitangeboten in Vereinen und Verbänden für Menschen mit Behinderung. „Zurzeit ist es das beste Inklusionsprojekt Deutschlands. So wird es jedenfalls lokal, regional und bundesweit wahrgenommen“, erklärte Plagge. Man habe durch eine Bedarfserhebung im Emsland von über 1000 Menschen mit Behinderung ganz deutliche Antworten zu ihren Wünschen erhalten. „Wir können daraus einen eindeutigen Handlungsbedarf für uns ableiten.“ Zielrichtung und Grundlage für Indus bilden die 354 emsländischen Sportvereine mit ihren insgesamt 40 verschiedenen Sportarten. Das Sport-Inklusionsprojekt biete Unterstützung, Aufklärung, Information, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, fachliche Begleitung, qualifizierte Fort- und Weiterbildungsangebote, Zugang zu Netzwerken und gegebenenfalls auch materielle Unterstützung an, umriss Plagge das Angebotspaket. „Es gibt aber kein Patentrezept für Inklusion. Jeder Ansatz und jede Idee richtet sich nach den individuellen Gegebenheiten vor Ort. Jeder Verein hat sein eigenes Tempo und entscheidet für sich selbst. Es wird nichts von außen aufgestülpt“, stellte Plagge klar.

„Wir haben weit über 90 Prozent der Projektziele bereits erreicht, die im Projektplan stehen“, verkündete Eickholt mit Stolz, warnte aber vor Selbstgefälligkeit und sagte, dass der Plan jederzeit erweitert werden könne. Indus habe es in kürzester Zeit geschafft, dass selbst der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Deutsche Behindertensportverband mit interessierten Augen ins Emsland schauen.

Ausführlich stellte Eickholt die verschiedensten Gelingensfaktoren mit beispielhaften Belegen vor. Am Herzen lag ihm dabei die Aus- und Fortbildung für über 50 interessierte Trainer und Übungsleiter, die eine kostenfreie und ortsnahe Qualifizierungsmöglichkeit erhalten sollen. Der Plan sei noch nicht ausgereift, beginnen wolle man aber noch in diesem Jahr.

„Über den Sport wird bei Indus beispielhaft gezeigt, wie man auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen aus dem Sport heraus lernen kann und führend ist“, dankte Georg Kruse, Geschäftsführer des Christophorus-Werkes, ganz besonders den finanziellen Förderern für ihr Engagement. Sandra Sollmann vom Fachbereich Schule und Sport der Stadt Lingen staunte über die Entwicklung von Indus und sprach dem Projektteam eine besondere Anerkennung aus. Zu Wort kam auch Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen. Klene verlas einen Brief der zwölffachen Paralympics-Siegerin im Biathlon, die schrieb: „Indus hat eine Strahlkraft für Deutschland.“

KBS Newsletter

Jetzt anmelden und auf dem Laufenden bleiben