20.06.2017 - Kreissportbund Emsland

Gelebte Inklusion und Integration im Thuiner Fußballcamp

Grün und weiß sind am vergangenen Wochenende die vorherrschenden Farben auf dem Thuiner Sportplatz gewesen. Über zwei Tage hat dort ein integratives Fußballcamp für und mit 80 Kindern zwischen sechs und 13 Jahren stattgefunden.

Unter Applaus, Trommelwirbel und Musik liefen die kleinen Fußballer auf das Feld – zwar mit dem Ziel für die eigene Mannschaft Tore zu erzielen, vor allem aber, um Spaß zu haben. Hier durften sich die Kinder einmal wie kleine Profis fühlen. Ob mit oder ohne eine Behinderung, das spielte keine Rolle: 80 Kinder lebten im Thuiner Fußballcamp den Integrations- und Inklusionsgedanken – ganz im Sinne des Projektes Indus (Inklusion durch Sport im Emsland) vom Kreissportbund Emsland.

Initiiert wurde das Camp, welches zum zweiten Mal stattfand, vom offiziellen Werder-Bremen-Fanclub Werdefreunde Emsland-Süd. Dass soziales Engagement für den Verein eine wichtige Angelegenheit ist, machte Präsident Ingo Lüttecke deutlich: „Wir arbeiten schon lange im Bereich Integration und haben seit bereits zehn Jahren eine Partnerschaft mit dem Christophorus-Werk.“

Die Idee zu einem Fußballcamp entstand vor drei Jahren. Neben erwachsenen Menschen mit Behinderung auch eine andere, jüngere Zielgruppe mit ähnlichen Schicksalen einzubeziehen, war dabei das Ziel, erzählt Lüttecke. Mit den Erfahrungen des ersten Fußballcamps in Gersten sagt die Vizepräsidentin der Werderfreunde Anja Stoll mit voller Überzeugung: „Man kann wahrscheinlich nirgends besser den Inklusionsgedanken leben als beim Sport.“ Erstmalig waren in diesem Jahr unter den 80 Nachwuchskickern auch zehn Flüchtlingskinder. Somit war nicht nur die Inklusion, sondern auch die Integration ein wichtiger Aspekt dieser Veranstaltung.

Mit einem ausgearbeiteten Trainingsplan starteten die Kids in den ersten Tag des Camps. Laufübungen, Techniken, Eins-zu-Eins-Situationen oder das Elfemeterschießen als Königsdisziplin: Die kleinen Fußballer wurden bestens auf das große Turnier am folgenden Sonntag vorbereitet – nicht zuletzt durch Trainer des grün-weißen Vereins, die ihnen mit Tipps und Tricks zur Seite standen. „Werder Bremen hat eine Abteilung, die sich speziell mit dem Thema Inklusion und Integration beschäftigt“, erläutert Stoll. So konnten Stärken und Schwächen noch einmal unter die Lupe genommen werden, bevor es am zweiten Tag hieß alles zu geben.

Nicht nur wie die Profis zu trainieren und das Gelernte vor Publikum zu zeigen, war für die Teilnehmer an diesem Wochenende etwas ganz Besonderes. Als Rahmenprogramm gab es neben beispielsweise einer Hüpfburg und Gewinnspiele und außerdem den Weltmeisterschafts-Truck der Deutschen Nationalmannschaft zu bestaunen.

iel wichtiger jedoch: Es ging um den Spaß, ohne Unterschiede zwischen Menschen zu machen. Dass dies nicht ohne den beherzten Einsatz vieler Menschen funktioniert, weiß auch Hermann Plagge, Leiter des Projekts Indus. „Dieses Fußballcamp ist auch die Gelegenheit, das soziale Engagement zu würdigen“, sagte Plagge, als er eine Tafel als Zeichen der Kooperation an Lüttecke überreichte.

Natürlich gingen auch die Nachwuchs-Fußballer nicht leer aus. Jeder von ihnen sowie auch alle ehrenamtlichen Helfer, erhielten eine Urkunde für die Teilnahme am Camp.

Quelle: Lingener Tagespost vom 20.06.2017 - Ein Artikel von Jessica Lehbrink

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